23. April 2020

WIHOGA wieder voll am Start

Die Wirtschaftsschulen für Hotellerie, Gastronomie, Handel und Dienstleistungen sind heute wieder mit vollem Schwung gestartet. Immerhin ist die einzige Schule in NRW der wirtschaftlich am stärksten betroffenen Branche in Sachen Bildung und Unterricht ganz vorne.

Als Schule in freier Trägerschaft hat der Schulträger schon einige Wochen vor den Schulschließungen der Landesregierung ausreichend Desinfektionsmittel und passende Spender bestellt und im Schulgebäude montiert. Hygiene, regelmäßige Reinigung, intakte und top-ausgestattete Sanitäranlagen benötigen keine Sonderanstrengungen zu Zeiten von Corona an der WIHOGA, sondern branchentypisch schon immer vorbildlich. Zusätzlich hat die Schulleitung jetzt eine Mund-Nase-Schutzmaskenpflicht im Schulgebäude und auf dem gesamten Schulgelände angeordnet.

Blended Learning für alle

Im Schulgebäude sind bis zum 4. Mai zunächst nur die Abschlussklassen, die in einem effizienten Blended Learning-Mix unterrichtet werden: die Abiturienten des Wirtschaftsgymnasiums und die angehenden Hotelmanagement-Assistent*innen.

Um die Schülerinnen und Schüler der Internationalen Förderklassen sowie der Hotelberufsfachschüler nicht abzuhängen und zu benachteiligen, werden diese zwar intensiv über das Lernmanagement-System der Schule via Smartphone betreut, erhalten ihre Aufgaben aber auf dem Postweg inkl. frankiertem und rückadressiertem Freiumschlag. Diese Schüler stammen oft aus sozial benachteiligen Familien, haben häufig keinen PC, Laptop bzw. Drucker zu Hause und können sich solche Geräte auch nicht leisten. Auch diesen Schülerinnen und Schülern will die WIHOGA den Abschluss zum Schuljahresende und den Zugang zu höheren Bildungsgängen und Ausbildungsstellen ermöglichen.

100% digital nach Stundenplan

Alle anderen Bildungsgänge werden – wie schon seit 16. März und teilweise noch während der Osterferien – zunächst weiter digital beschult, und zwar nach dem gültigen Stundenplan. Der WIHOGA kommt dabei zugute, dass sie schon seit drei Jahren die Serverkapazitäten massiv ausgebaut und ein professionelles Lernmanagement-System eingeführt hat, das auch als Kommunikationsplattform aller Lehrkräfte, der Schülerinnen und Schüler sowie der Verwaltung genutzt wird. Seit zwei Jahren sorgen iPad-Klassen des Wirtschaftsgymnasiums für digitale Kompetenz, seit ca. 1 Jahr hat der Schulträger alle Lehrkräfte mit Dienst-iPads ausgestattet und permanent intern und extern geschult. Die WIHOGA kann jederzeit – je nach Freigabe durch das Schulministerium – flexibel den Präsenzanteil des Unterrichts hochfahren und diesen durch E-Learning-Einheiten ergänzen. Somit ist gewährleistet, dass keine Unterrichtsinhalte reduziert werden müssen und weiterhin alle Abschlüsse vergeben werden können.

In der Krise liegen auch Chancen

Schulleiter Harald Becker und seine Kolleginnen und Kollegen können der Krise teilweise sogar positive Effekte abgewinnen. So wird die Digitalisierung endlich beschleunigt in allen Schulen in Deutschland vorangetrieben, so dass die Absolventen professionell vorbereitet sind für die ohnehin anstehenden gravierenden Veränderungen der zukünftigen Arbeitswelt. Die Unterrichtsentwicklung hin zu einer zeitgemäßen und vor allem individualisierter Vermittlung an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler angepasst wird nun in allen Bereichen mit hohem Tempo verfolgt.

Wertevermittlung durch E-Learning

Positiv fällt auch auf, dass zur effizienten Nutzung der digitalen Technik, z.B. bei Online-Konferenzen und Video-Unterrichtssessions, traditionelle Werte wieder große Bedeutung erlangen: Disziplin, Solidarität, Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Zuhören und Ausreden lassen. Zudem werden die Selbstständigkeit und Selbstorganisation der Schülerinnen und Schüler gefördert. Diese erkennen, dass sie zu einem großen Teil für ihre eigenen Lernfortschritte und ihr Fortkommen verantwortlich sind. Eine reine Konsumentenhaltung funktioniert unter den neuen Bedingungen nicht mehr.

Schulleiter Harald Becker: „Die WIHOGA funktioniert auch unter den besonderen Bedingungen der Pandemie. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass auch die Hotellerie, Gastronomie und Tourismus wieder auf die Füße kommen und nicht zu viele Betriebe für immer schließen müssen“.

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